Haus H in Morlautern
Das Haus H wurde für einen holzaffinen Bauherrn als präzise gefügter Holzbau in landschaftlicher Umgebung entwickelt. Der Entwurf folgt einer klaren räumlichen Ordnung und einer reduzierten, konstruktiv begründeten Materialität. Holz ist dabei nicht Oberfläche, sondern tragendes Thema – konstruktiv, atmosphärisch und dauerhaft gedacht.
Der Baukörper schirmt sich bewusst zur Erschließungsseite ab. Eine ruhige, geschlossene Fassadenschicht definiert Distanz, ordnet die Adresse und schützt die privaten Wohnbereiche. Zur abgewandten Seite öffnet sich das Haus großzügig in die Landschaft. Große Öffnungen, umlaufende Balkone und gestaffelte Ebenen ermöglichen weite Blicke und eine enge Verbindung zwischen Innenraum und Umgebung.
Die Fassaden sind in ihrer Schichtung differenziert ausgebildet. Vertikale Holzbekleidungen und fein strukturierte, vorgelagerte Elemente übernehmen sowohl konstruktive als auch klimatische Funktionen. Im obersten Geschoss filtert eine durchgehende Verschattung das Licht und vermittelt zwischen Offenheit und Schutz. Die Fassadenhaut ist bis zur Oberkante der Fenster geführt und verleiht dem Baukörper eine klare, horizontale Spannung.
Als Abschluss des Hauses ist eine Dachterrasse integriert. Sie nutzt die erhöhte Lage des Gebäudes und eröffnet einen weiten Blick über die Landschaft bis zum Humbergturm und in den Pfälzer Wald. Der Dachraum wird so zu einem zusätzlichen Aufenthaltsort, der das Haus vertikal erweitert und den Bezug zur Umgebung nochmals intensiviert.
Konstruktion und Erscheinung sind untrennbar miteinander verbunden. Die Tektonik des Hauses bleibt ablesbar, Details sind reduziert und präzise ausgebildet. So entsteht ein Haus, das sich nicht in den Vordergrund drängt, sondern aus der Logik des Materials und der Situation heraus entwickelt ist – ruhig, dauerhaft und selbstverständlich im Ort verankert.
