201 Umbau Wohnhaus Wachenheim im Zellertal
Das kleine Haus im Altstadtkern von Wachenheim erzählt von seiner Zeit. Errichtet um 1840, geprägt von niedrigen Räumen, massiven Balken und einer Selbstverständlichkeit des Bestands, die keinen repräsentativen Gestus kennt. Die Transformation folgt keiner Geste des Neuen, sondern einer behutsamen Verschiebung der Verhältnisse.
Im Obergeschoss lag die Stehhöhe über weite Strecken unter zwei Metern. Der Dachraum war vorhanden, aber nicht nutzbar. Durch die Neuordnung der Kehlbalkenebene wurde der Dachstuhl geöffnet und ein zusammenhängender Raum geschaffen, der Licht, Höhe und Proportion neu ausbalanciert. Die ehemalige Leitertreppe wich einer klar geführten, gut begehbaren Treppe, die die Ebenen selbstverständlich miteinander verbindet und den Alltag neu organisiert.
Auf rund 100 Quadratmetern Wohnfläche entstand ein Haus für ein Paar, das im Design arbeitet, und für einen Hund, der das Haus mitbewohnt. Die Räume sind ruhig, hell und zurückhaltend. Sichtbare Holzbalken bleiben Teil der Geschichte, glatte Flächen und präzise Einbauten geben ihr eine neue Ordnung. Der Innenraum ist offen gedacht, ohne seine Maßstäblichkeit zu verlieren. Übergänge sind fließend, Nutzungen nicht überformt.
Der Umbau versteht sich als Weiterbauen am Bestand. Nicht als Kontrast, sondern als Fortsetzung. Das Haus bleibt klein, bleibt Teil des Stadtkerns, bleibt lesbar. Die Veränderung ist spürbar, aber nicht laut. Sie entsteht aus dem Respekt vor dem Vorhandenen und aus der Genauigkeit im Detail.







